Unsere Südamerika-Tour

Wir haben es tatsaechlich noch puenktlich zum Jahreswechsel bis hierher nach Ushuaia, der suedlichsten Stadt der Welt, geschafft! Hinter uns liegen zwei lange Fahrtage (von El Calafate bis hierher waren es fast 1.000 Kilometer, teilweise auf Schotter) und diverse Grenzformalitaeten…. Feuerland teilt sich naemlich in einen argentinischen und einen chilenischen Teil. Und um vom argentinischen Festland bis nach Ushuaia (ebenfalls Argentinien) zu gelangen, muss man ein Stueckchen durch Chile fahren. Also hiess es dann innerhalb von 24 Stunden fuer uns aus Argentinien aus- und wieder einreisen. Mit allen damit verbundenen Grenzformalitaeten! Die sind schon fuer Grenzuebertritte von Personen recht nervig und dazu kommt dann jedes Mal noch der ganze Papierkram fuer unsere Motorraeder.  Denn die Dokumente wollen ja jedes Mal aufs Neue von den Grenzbeamten korrekt ausgefuellt, begutachtet, bestempelt und beunterschriftet werden… Peinlich genau muss man uebrigens auch darauf achten, keine frischen Lebensmittel bei sich zu haben, da sowohl Argentinien aber vor allem auch Chile strenge Einfuhrkontrollen haben. Also mussten wir mal wieder fix vor der Grenze noch ein paar Aepfel essen, die wir dann 100 Meter weiter nicht mehr essen haetten duerfen… Fuer uns etwas umstaendlich, aber auch nachvollziehbar, da in beiden Laendern Landwirtschaft und Viehzucht wichtige Wirtschaftsfaktoren sind und beide Laender keine Lust auf eingeschleppte Krankheiten wie Vogelgrippe, BSE und Co. haben.

Auf dem kurzen Stueck durch Chile haben wir auch per Faehre die Magellanstrasse ueberquert. Irgendwie ein komisches Gefuehl, nach vier Monaten Reise das suedamerikanische Festland hinter sich zu lassen, um dann mit seinem eigenen Motorrad auf dem suedlichsten Zipfel des Kontinents weiterzufahren… Zumal Feuerland ja auch ein Wendepunkt unserer Reise ist. Waehrend wir in den vergangenen vier Monaten immer nur in Richtung Sueden gefahren sind, geht es nun fuer uns dann erst einmal nur Richtung Norden weiter.

Hier in Ushuaia haben wir unser Zelt an einem schoenen Fleckchen im hiesigen Nationalpark aufgeschlagen. Zwar liegt der Campingplatz gute 20 km von Ushuaia entfernt, aber der tolle Blick von unserem Zelt aus direkt auf den davor liegenden See (mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund) und Ruhe vor den sich ebenfalls hier aufhaltenden Touristen-Scharen entschaedigen dafuer alle Mal. Zumal wir ja mit den Motorraedern auch flexibel sind und auch ein Bus-Shuttle zwischen Stadt und Park hin- und herpendelt.

Ein paar Tage werden wir wohl jetzt erst einmal hier bleiben. Nicht nur, um die schoene Umgebung hier zu geniessen, sondern vor allem auch, weil mal wieder dies und das erledigt werden muss.

Den Silvesterabend werden wir wohl voraussichtlich heute ganz ruhig, jenseits von saemtlichen ggf. hier in Ushuaia stattfindenden Partys, im verbringen.  Soeben haben wir noch im Supermarkt eine Flasche Sekt und etwas Rotwein erstanden, die wir dann nachher aus unseren Plastikbechern an irgendeinen schoenen Fleckchen im Nationalpark trinken werden.

Allen Mitlesern an dieser Stelle noch einmal einen guten Rutsch ins neue Jahr!