Seen, Araukarien und Vulkane

Wir sind im chilenischen Seen-Gebiet angekommen und fuehlen uns hier fast wie zu Hause. Denn ungefaehr so, wie es in Deutschland im Fruehsommer aussieht, sieht es hier gerade aus: Gruene Wiesen, Baeume, hier und da ein paar Felder, Waelder oder ein See… Das einzig exotische, was wir hier momentan erblicken koennen, sind einige wie aus dem Bilderbuch aussehenden Vulkane. Ach ja, und Araukarien sind natuerlich auch kein alltaeglicher Anblick fuer uns. Dieser Baum waechst hauptsaechlich hier in Suedchile (ebenso wie wohl im suedlichen Argentinien) und ist eines der Wahrzeichen des Landes.

Um hierher zu kommen hiess es mal wieder Autobahn fahren. Auch dabei hatte man groesstenteils das Gefuehl, auf einer stinknormalen deutschen Autobahn zu fahren, wenn da nicht ein paar Kleinigkeiten gewesen waeren, die einen dann doch wieder daran erinnert haben, in Suedamerika zu sein… Fahrradfahrer nutzen hier gerne mal die Seitenstreifen als Fahrspur, Fussgaenger ueberqueren oft (trotz Mittelleitplanke und ggf. gleich daneben liegender Fussgaengerbruecke) – die Fahrspuren (wenns sein muss werden auch die Wochenendeinkaeufe oder ein Fahrrad ueber die Leitplanken gehievt) und sogar Bushaltestellen gibt es hier direkt an der Autobahn (an Auf- oder Abfahrten). Verhungern und verdursten muss man als Autobahnnutzter auch nicht – den vielen kleinen Verkaufsstaenden direkt am Strassenrand sei Dank. Ueber am Strassenrand stehende und mit bunten Federboas und ahnlichen Dingen auf die Autobahn winkende Menschen muss man sich auch nicht wundern: Schliesslich soll auch den bis dahin unaufmerksamen Auto- (und Motorrad-) fahrern doch auffallen, dass es genau an diesem kleinen Verkaufsstand die besten Avocados und die leckersten Orangen gibt… Essen und Getraenke gibt es auch problemlos an jeder Maut-Stelle von kleinen Strassenhaendlern zu kaufen. Wenn man also zusaetzlich zu den hiesigen Maut-Gebuehren (die nicht gering sind) noch ein paar Pesos auf er Autobahn los werden moechte, kann man dies jederzeit problemlos tun. Und apropos Maut-Gebuehren: Von dem Geld, was wir hier schon dafuer gezahlt haben, wird sicher demnaechst die halbe Autobahn von Santiago nach Patagonien grundsaniert. 😉 (Obwohl sie es gar nicht noetig hat, sie ist in einem sehr guten Zustand). Nein, ok, so viel Geld war es auch nicht, aber man merkt es schon, dass man alle paar Kilometer die Geldboerse oeffnen muss. In Peru war es da weitaus komfortabler. Dort gab es auch jede Menge zu zahlende Strassen-Nutzungs-Gebuehren, aber als Motorradfahrer wurden wir immer nur durchgewunken, d.h. wir haben nie was zahlen muessen. In Bolivien sind wir auch weitestgehend ohne Zahlungen davon gekommen (wenn man von ein paar Strassen um La Paz absieht) – aber fuer diese „Strassen“ haette ich auch ganz bestimmt keinen einzigen Bolivano gezahlt!! 😉

Nun sind wir also in Pucon und schlafen ein paar Naechte direkt neben einem noch aktiven Vulkan, dem Villarica. Vor dem Rathaus der Stadt haben wir vorhin ein Vulkan-Warnsystem entdeckt, und das funktioniert so: Ueber dem Eingang des Rathauses haengt eine Art Ampel, die je nach Vulkan-Aktivitaet rot, gelb oder gruen zeigt. Gleich daneben haengt ein grosses Plakat, welches die einzelnen Warn-Stufen erklaert und auch darueber informiert, was zu tun ist, wenn der Vulkan mal ausbrechen sollte. Wobei man sicher als Tourist im Ernstfall nicht erst zum Rathaus laueft um selbiges noch mal nachzulesen… Touristen gibt es hier in Suedchile rund um die Nationalparks uebrigens jede Menge. So richtig voll wird es wohl aber erst im Januar/Februar, zur Ferienzeit. Insofern ist es hier gerade noch ganz angenehm. In Sachen Unterkunftssuche muss man sich hier auch nicht gross anstrengen, denn sowohl guenstige als auch teure Unterkuenfte gibt es hier an jeder Strassenecke. Ungefaehr drei bis vier Tage werden wir jetzt hier bleiben und von Pucon aus die umliegenden Nationalparks erkunden.

Ein Kommentar zu “Seen, Araukarien und Vulkane

  1. Hörnchen

    Moin,

    da hoff ich mal für euch, daß das Wetter dort nicht so mies ist, wie in Deutschland. Und das der Vulkan noch ein bißchen mit dem nächsten Ausbruch wartet.
    Viel Spaß in den Nationalparks

    Lieben Gruß aus Bremen
    Claudia

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