Unsere Südamerika-Tour

Ein ganz neues Reisegefuehl, das wir da am vergangenen Wochenende erfahren konnten! Entspannt in einem klimatisierten Gelaendewagen sitzen und die tolle Landschaft geniessen, ab und zu mal ein kurzer Foto-Stopp, zwischendrin dann mal waehrend des Fahrens ein Haeppchen essen oder einen Schluck trinken und dazu noch Radio hoeren… Irgendwie doch mal was anderes als bei weit ueber 30 Grad in den warmen Motorradklamotten und mit einem (zu) voll bepackten Motorrad ueber Stock und Stein zu rumpeln! 😉  Naja, aber was heisst „Stock und Stein“…  Gleich nach unserer Ankunft in Chile, direkt an der Grenze, haben wir schon eindringliche Warnungen gehoert, wie unglaublich schlecht zum Beispiel die Piste zu den Geysiren von „El Tatio“ sei („Die schlechteste Strasse, die ich je gefahren bin! Viel zu gefaehrlich mit dem Motorrad!“) – aber zu dem Zeitpunkt stand unser Entschluss, uns fuer die Fahrt durch die heisse Atacama-Wueste einen Gelaendewagen zu mieten, ohnehin schon fest. Hm, dachten wir, das trifft sich ja dann gut…

Am Freitag gings dann also von Calama aus mit dem Gelaendewagen auf den Weg zu den El Tatio-Geysiren, aber was wir weit und breit nicht entdecken konnten, war eine schlechte Piste… Im Gegenteil: Leitplanken mitten in der Pampa, ebenso wie jede Menge Warn- und Hinweisschilder (vom Tempolimit bis zum Ueberholverbot war alles dabei…) und ordentliche Strassenmarkierungen, dazu die Strassen weitgehend asphaltiert oder sonst irgendwie halberwege gut befahrbar. Also kurzum: In Chile sind selbst die fuenftklassigen Strassen noch weitaus besser als die erst- und zweitklassigen Strassen in Peru und vor allem Bolivien! 😉 So liess es sich dann also sehr entspannt mit dem Auto von einem Sightseeing-Highlight zum naechsten fahren… Und davon gab es am Wochenende wirklich viele: Die Geysiere von El Tatio, der Sonnenuntergang im Valle de la Luna (Tal des Mondes), der Salar de Atacama inkl. der Chaxa-Lagune; dazu dann noch die Besichtigung der Ruinen der Quitor-Festung in San Pedro de Atacama, ein ausgiebiges Bad in den „Banos de Puritama“ (eine in einer tiefen Schlucht gelegenen Thermalquelle mit unglaublichen Ambiente), eine Fahrt zu den Lagunen Miscanti und Meniques… Eigentlich koennte man zu jedem dieser Orte seitenweise Erlebnisse und Eindruecke aufschreiben – aber dann kaeme man ja zu nix anderem mehr, als zum Schreiben des Internet-Tagebuchs… 🙂 Insofern muesen die Details dann leider bis zu unserer Rueckkehr in Deutschland warten.

Kurioses gibt es uebrigens auch zu berichten: Als wir gestern ueber den Salar de Atacama (mitten in der Atacama-Wueste gelegen) gefahren sind, liess sich nur ein einziger Radiosender empfangen, und der spielte – Achtung, Festhalten! – Modern Talking, DJ Bobo & Co. Unglaublich, oder? Wie geht sowas??? Hm, wahrscheinlich irgendein deutscher Radio-DJ, der von seinem deutschen Arbeitgeber „in die Wueste geschickt wurde“ – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes… 😉  

Inzwischen wissen wir nun auch, wie es in den naechsten Tagen weitergehen soll, mit unserer Reise: Ab morgen geht es wieder mit dem Motorrad auf die Strasse und dann wird erst mal gefahren, gefahren, gefahren – und zwar bis Santiago de Chile. Dort werden wir uns allerdings wohl nicht allzu lange aufhalten. Weiter gehts dann wie bereits erwaehnt zur BMW-Werkstatt nach Mendoza und dann weiter in den Sueden Chiles. Dort erwarten uns nicht nur viele Nationalparks, sondern auch die beruehmte „Carretera Austral“, Chiles „schoenster Route in die Einsamkeit“ (Reisefuehrer-Zitat).