Unsere Südamerika-Tour

Wo sind unsere Fotoapparate, wenn man sie mal braucht? Da laeuft uns gestern Boliviens Praesident Evo Morales ueber den Weg und wer hat keine Kamera zur Hand? Wir! Aber der Reihe nach….

Bolivien ist sicherlich von den vier Laendern, die wir bereisen, politisch derzeit das interessanteste Land. Natuerlich bekommt man als Tourist vor Ort nicht viel politisches mit wenn man der Landessprache nicht wirklich maechtig ist (da bringt die Zeitungslektuere in Deutschland doch schon etwas mehr…), aber man schaut eben doch auf die Lebensverhaeltnisse im Land und versucht das Gesehene und Erlebte mit seinem – theoretischen – Wissen ueber das Land zusammenzubringen.

Obwohl wir wussten, dass es in Bolivien inzwischen einen regelrechten Personenkult um Evo Morales gibt, waren wir in den vergangenen Tagen doch ueberrascht, wie sehr man diesen auch als Tourist wahr nimmt. Vor allem waren wir ueberrascht, als wir gestern nachmittag vor einem Kino ein grosses Werbeplakat fuer den Film „Evo“ entdeckt haben… Leider fehlte am Nachmittag die Zeit, um das Plakat etwas genauer anzusehen, auch um herauszufinden, ob es sich um einen Spiel- oder Dokumentationsfilm handelt. Abends nach dem Essen sind wir dann mit einem Eis in der Hand noch einmal am Kino vorbeigeschlendert um noch einmal einen Blick auf das Plakat zu werfen – und sahen uns ploetzlich umgeben von zahlreichen Polizisten. Irgendwann daemmerte es uns dann: An diesem Abend war genau in diesem Kino die Premiere des Films und Besucher der Premierenvorstellung war auch Evo Morales… Ein paar Minuten spaeter (wir kamen ziemlich genau zum Ende der Vorstellung am Kino an) kam er dann auch, umgeben von Polizisten und Personenschuetzern, aus dem Kino. Winkte noch kurz in die ihm begeistert zurufende Menge (die sich inzwischen dort angesammtelt hatte) und verschwand dann per Auto in Richtung Innenstadt – wohin wir uns dann auch kurz darauf wieder auf den Weg machten.

 Apropos Innenstadt: Sollte es irgendwann einmal international ausgetragene Meisterschaften in „Streiken, Demonstrieren und Strassen blockieren“ geben – die Bolivianer wuerden mit Sicherheit einen der vorderen Plaetze belegen… 😉 Gestern haben am Mittag und Nachmittag ein paar Demonstranten eine der Hauptverkehrsadern durch La Paz lahm gelegt, so dass es mal wieder ein riesengrosses Verkehrschaos gab. Und wir mitten drin: Diesmal in einem Stadtrundfahrt-Bus. Von den  2 Stunden Stadtrundfahrt standen wir eine gute Stunde im Stau. Somit haben wir leider nur die Haelfte der Stadt gesehen… Dafuer sind wir mit dem Bus auch zum „Valle de la Luna“, zum Tal des Mondes, am Stadtrand von La Paz gefahren. Dort gabs keinen Stau, aber eine wunderschoene Landschaft. 🙂

Heute waeren wir eigentlich schon auf dem Weg nach Rurrenabaque, in den Dschungel. Um dorthin zu gelangen, hat man die Wahl zwischen – vorsichtig ausgedrueckt – schon etwas „betagteren“ Bussen, die gute 20 Stunden dorthin unterwegs sind oder einer Fluglinie namens „Amaszonas“, die viermal taeglich dorthin fliegt (Flugzeit: eine Stunde). In der Annahme, uns damit was Gutes zu tun, haben wir uns fuer den Flug entschieden. Aber leider ist unser fuer heute gebuchter Flug aus irgendwelchen unerfindlichen Gruenden auf morgen frueh um 6.15 Uhr verschoben worden… 🙁 Also muessen wir uns noch einen Tag gedulden. Sollten wir dann tatsaechlich in Rurrenabaque angekommen sein, werden wir uns von dort aus einen Anbieter fuer eine Dschungel-Tour suchen (es gibt dort jede Menge Veranstalter) und dann fuer ca. 5-6 Tage in sicher sehr spannende Welt eintauchen!