An der Copacabana

Wir sind seit zwei Tagen in Bolivien! Allerdings ist die Fahrt hierher etwas anders verlaufen, als geplant… Urspruenglich wollten wir, wie die meisten Touristen,  suedlich am Titicacasee entlang nach Desaguardero fahren und dort die Grenze nach Bolivien passieren. Von dort aus waeren wir mit einem kurzen Zwischenstopp an den Ruinen Tiahuanaco direkt nach La Paz weitergefahren. Allerdings haben uns ein paar streikende und die Strasse blockierende Bolivianer einen Strich durch die Rechnung gemacht, d.h. diese Strecke war an diesem Tag (wie wohl auch schon in den Tagen zuvor) nicht befahrbar. Wir selbst haetten dies natuerlich erst mitbekommen, wenn wir unmittelbar vor den Strassenblockaden gestanden haetten. Gluecklicherweise hatten wir jedoch ein gutes Hostel in Puno, wo man uns auf den Streik hinwies und gleich noch die Alternativroute nannte. Diese fuehrte ueber die beiden Halbinseln Copacabana (ja, den Ort gibts nicht nur in Brasilien… 🙂 ) und Huata. Dazwischen war noch etwas Wasser und darueber fuhr: Eine Faehre. Allerdings darf man sich diese nun nicht so vorstellen, wie man sie aus Deutschland und Umgebung kennt. Vielmehr waren das ein paar zusammengezimmerte Bretter die mehr schlecht als recht hielten (unter sich sah man schon das Wasser des Titicacasees….) und Platz fuer zwei, drei Fahrzeuge boten. Wir haben uns die „Faehre“ mit einem Bus geteilt und waren froh als wir a) auf der anderen Seite ankamen und b) die Motorraeder wieder heil von diesem schwimmenden Etwas gerettet hatten… Dies war gar nicht so einfach, da die Motorraeder wieder rueckwaerts ueber die schmalen Bretter heruntergerollt werden mussten. Aber Denny hat das ganz heldenhaft fuer uns gemeistert! 🙂

Der Grenzuebertritt war relativ problemlos. Alles in allem (Peru und Bolivien) hat er nur insgesamt eine Stunde gedauert. Wir hoffen, das wird auch an den noch folgenden Grenzuebergaengen so gut funktionieren!

Auf der Strecke vom Titicacasee nach La Paz bot sich uns dann noch ein absolutes „Schmankerl“ fuers Auge: Der Blick auf die sog. Koenigskordillere, eine Kette schneebedeckter Fuenf- und Sechstausender. Ein Blick, den wir gern noch etwas laenger genossen haetten, aber leider draengte die Zeit, da wir noch vor Einbruch der Dunkelheit La Paz erreichen wollten.    

Auch da erwartete uns erst mal wieder: Ein Streik mit blockierter Strasse – dummerweise auch noch genau die ins Zentrum fuehrende grosse Hauptstrasse. Und damit verbunden ein ordentliches Verkehrschaos. Was soll ich sagen: Der Stadtverkehr von Lima war ein Sonntagsspaziergang dagegen… Aber irgendwann zu fortgeschrittener Stunde haben wir dann tatsaechlich unser Hostel erreicht.

Gestern gings dann zur ersten Sightseeing-Tour durch die Stadt, die uns mit viel Sonnenschein und einem grossen Umzug empfing: Gefeiert wurde die Gruendung von La Paz, und zwar mit jeder Menge bunten Kostuemen und Masken, vielen Taenzen und ausgelassener Stimmung. Ein tolles Erlebnis! Auch sonst gefaellt uns La Paz bisher sehr gut:Viele Haueser aus der Kolonialzeit vermischt mit modernen Wolkenkratzern, viel Gruen und atembare Luft (was in suedamerikanischen Staedten nicht selbstverstaendlich ist), bunte Maerkte und einfach eine angenehme Atmosphaere.

Auch gestern haben wir mal wieder feststellen muessen, dass die Welt einfach doch sehr klein ist. Jacob, ein Motorradfahrer aus New York, den wir in Abancay (kurz vor Cusco) in unserem Hostel kennengelernt und dann per Zufall in Cusco und Puno wiedergetroffen haben, ist uns auch gestern in der Millionenstadt La Paz wieder ueber den Weg gefahren. Zufaelle gibts!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert