Andere Laender, andere Sitten

Weihnachten in El Calafate, im tiefsten Patagonien. Diesmal war alles anders als sonst…

Dass wir hier in Suedamerika bislang vergeblich darauf gewartet haben, in so etwas wie (Vorweihnachts-) Stimmung zu kommen, hatten wir ja bereits geschrieben. Aber – so dachten wir – wenn wir erst einmal in einem der grossen Touristen-Orte angekommen sind (und ein solcher ist El Calafate) wird sich das bestimmt noch aendern. Doch auch El Calafate zeigte sich genauso unweihnachtlich wie schon der Rest Chiles/Argentiniens. Ausser ein paar versteckten Weihnachtsbaeumchen in verschiedenen Gechaeften sowie einer etwas verloren wirkenden Weihnachtsdeko an der Hauptstasse war weit und breit nichts auszumachen, was an Weihnachten erinnern koennte. Dazu hatten auch noch alle Geschaefte bis abends geoffnet und auf den Strassen wuselten ziemlich viele Touristen umher (anscheinend hatten noch ein paar andere Leute die Idee, hier Weihnachten zu verbringen).

Wie also den heiligen Abend in der Fremde verbringen? Mitten hinein in unsere Ueberlegungen kam uns doch das von unserem Hotel unterbreitete Angebot zum Weihnachts-Dinner genau recht, und somit haben wir gestern Abend zusammen mit anderen Hotel-Gaesten ein dekadent teures dreigaengiges Weihnachts-Menue (Champagner, Wein und Suessigkeiten-Buffet inklusive)  genossen. Schon fast ueberfluessig zu erwaehnen, dass auch waehrend dieses Essens nichts irgendwie an Weihnachten erinnerte? Nein, halt, zwei kleine goldene Engelchen standen am Buffet  – das wars dann aber auch schon…

So richtig ins Staunen kamen wir dann allerdings erst gegen Mitternacht. Kurz vorher wurden noch einmal Champagner-Glaeser verteilt, was wir einfach mal als nette Aufmerksamkeit des Hauses aufgefasst haben. Als es dann allerdings punkt 0 Uhr war, sprangen auf einmal die anderen Hotelgaeste auf um damit anzustossen und sich gegenseitig viel Glueck zu wuenschen. Noch ganz faszniniert von diesem fuer uns doch recht ungewoehnlichen Brauch sahen wir uns auf einmal jedoch auch mit ein paar Hotel-Angestellten konfrontiert, die uns Kuesschen gebend um den Hals fielen um uns dann ebenfalls mit Champagner anstossend viel Glueck zu wuenschen… Aber es kam noch besser: Kurz darauf verliessen alle den Raum um auf der Terasse hinter dem Haus – Achtung, Festhalten!!  – Feuerwerkskoerper anzuzuenden. Da flogen also um uns herum Raketen und Boeller durch die Luft waehrend wir nur staunend und sprachlos dastehen konnten ob der ganzen Dinge, die sich da um uns herum abspielten. Stille Nacht, heilige Nacht?? Aehem, ja… Hier wohl weniger still sondern eher an Silvester erinnernd. Auch ueber dem Ort selbst waren aus der Ferne (unser Hotel liegt ein wenig ausserhalb der Stadt) am Himmel aufleuchtende Raketen zu sehen…

Ein paar Tage werden wir nun noch hier in El Calafate bleiben. Allerdings steht morgen erst einmal der Umzug von unserem doch recht luxurioesen Hotel in eine fuer uns standesgemaessere guenstige Hostel-Herberge auf dem Plan…. Wird sicher ein Kulturschock. 😉 Darueber hinaus werden wir uns auf ausgedehnte Entdeckungstouren in den „Los Glaciares“-Nationalpark begeben, um dort die verschiedenen Gletscher (vor allem den „Perito Moreno“) zu erkunden.

Ein Kommentar zu “Andere Laender, andere Sitten

  1. Hörnchen

    Moin,

    ja, das war dann wirklich mal was ganz anderes. Das Heilig Abend in anderen Ländern nicht so beganngen wird wie hier, wußte ich schon, aber von dem Feuerwerk hab ich auch noch nie was gehört. Bin ja gespannt, was ihr dann von Silvester berichtet 😉
    Ich hoffe ihr werdet euren Hotel- Kulturschock gut überwinden 😉

    Liebe Grüße
    Claudia

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