Unsere Südamerika-Tour

Der Regen-Gott der alten Inka war gestern sehr gnaedig zu uns: Waehrend es vorgestern den ganzen Tag ueber rund um Machu Picchu bewoelkt war und dann ab dem fruehen Abend auch noch in Stroemen regnete und heftig gewitterte erwartete uns gestern morgen nach dem Aufstehen ein sternenklarer Himmel ohne ein Woelkchen. Aufgestanden sind wir tatsaechlich mitten in der Nacht: Um 4 Uhr morgens klingelte uns der Wecker aus dem Schlaf, und puenktlich um 5 Uhr standen wir dann an der Bushaltestelle, um den ersten Bus gen Machu Picchu zu bekommen, der um 5.30 Uhr auf den Berg hoch faehrt. Wir waren uebrigens nicht die einzigen, die diesen Gedanken hatten: Mit uns standen noch ca. 100 andere Leute zu so frueher Stunde in der Kaelte der Nacht, um den Sonnenaufgang ueber Machu Picchu miterleben zu koennen. Und das fruehe Aufstehen hat sich wirklich gelohnt: Als um 6 Uhr die Pforten zu Macchu Picchu oeffneten ging es fix nach oben, zu einem der Aussichtspunkte und dann zeigten sich auch schon die ersten Sonnenstrahlen ueber der alten Inka-Stadt… Wirklich ein unbeschreiblich schoener Anblick!

Nachdem wir in den naechsten 1,5 Stunden erst mal nur den Anblick von Machu Picchu genossen und zahlreiche Fotos im Morgenlicht gemacht haben, ging es dann los zur Erkundung der gesamten Anlage. Unser erster Weg fuehrte uns zur „Puente Inca“, dem frueheren zweiten Zugang zu Machu Picchu; spaeter, als es waermer wurde, sind wir dann – zusammen mit zahlreichen anderen Touristen – hinuntergeklettert zu den Ruinen um uns die alte Inka-Stadt anzusehen. Apropos Touristen: Auch da hatten wir wohl Glueck. In der Hochsaison besichtigen taeglich bis zu 2.500 Touristen Machu Picchu, aber wie man uns erzaehlte, war es gestern doch noch verhaeltnismaessig ruhig. Dennoch war es natuerlich fuer unseren Geschmack etwas zu voll… Aber damit muss man sich arrangieren. Die fruehen Morgenstunden waren immerhin noch recht ruhig und auch ab ca. 15 Uhr wurde es dann wieder ruhig dort oben auf dem Berg.

Am Nachmittag haben wir noch eine zweite, laengere Wanderung (ca. 1,5 Stunden) unternommen: Es ging ueber den Inkatrail zum „Intipunku“, dem Sonnentor. Leider beagnn sich zu diesem Zeitpunkt der Himmel ueber Maccu Picchu schon wieder etwas zuzuziehen, und in der Ferne hoerte man schon wieder Gewitter. Aber wir hatten Glueck und bis zu unserer Fahrt zurueck nach Aguas Caliente blieb es trocken.

Insgesamt war es ein anstrengender, aber auch sehr, sehr schoener Tag voller magischer Momente auf Maccu Picchu. Noch haben wir keinen Muskelkater von der vielen Treppensteigerei, aber mal sehen, wie es morgen so aussieht… 😉 Bis dahin pflegen wir weiter unsere von Muecken voellig zerstochenen Arme: Machu Picchu liegt im Bereich des Uebergangs von den Anden zum tropischen Regenwald. Dementsprechend ist nicht nur das Klima und die Fauna hier exotischer, als wir es bisher in Peru gewohnt sind, sondern auch die hiesige Tierwelt. Gestern, auf der Wanderung zum „Intipunku“ ist uns doch auch tatsaechlich eine grosse, fette, schwarze Spinne begegnet – keine Ahnung, ob es eine Vogelspinne war, aber sie hatte auf jeden Fall die Dimensionen einer solchen und sah auch sehr danach aus… Grosses Kino fuer mich (Sylvia), wo es doch nur wenige Menschen unter dieser Sonne gibt, die eine noch groessere Spinnen-Phobie als ich haben!! 😉 Mal schauen, wie das in drei, vier Wochen dann bei unseren Ausflug in den Dschungel wird… .

Heute abend geht es aus Aguas Calientes zurueck nach Cusco. Wir sind ganz froh darueber, denn Aguas Calientes ist nun wirklich kein Ort, an dem man sich laenger aufhalten muss… War Cusco schon sehr touristisch gepraegt, schlaegt Aguas Calientes das ganze noch mal um Laengen.

Morgen und uebermorgen werden wir dann noch die Umgebung Cuscos mit dem Motorrad erkunden und dann geht es am Dienstag wieder weiter. Unser naechstes Ziel ist die Stadt Areqipa. Auf den Weg dorthin ist vor allem der Colca-Canyon spannend, eine sehr schoene, wilde Anden-Landschaft, in der man Kondore beobachten kann.